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Stefan Heymann
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Hersteller | Kodak (HC-110), Ilford (HC, LC29) |
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Name | Kodak HC-110 Ilford ILFOTEC HC (entspricht HC-110) Ilford ILFOTEC LC29 (entspricht 1+0,6 verdünntem Ilfotec HC, LC="Low Concentration") |
Typ | Flüssigkonzentrat-Entwickler |
Zustand | HC-110 und HC werden als sirupartiges, hochkonzentriertes
Flüssigkonzentrat geliefert. LC29 entspricht (im Verhältnis 1+0,6) vorverdünntem HC. Kodak empfiehlt, das Flüssigkonzentrat vor der Verwendung im Verhältnis 1+3 vorzuverdünnen. Dies ergibt dann die "Vorratslösung" oder "Stock Solution" (siehe HC-110 Datenblatt - Achtung! Kodak meint 1+3 wenn 1:3 geschrieben steht!). Das Verfahren mit der Vorratslösung lohnt sich, wenn man in kurzer Zeit viele Filme entwickeln möchte. Wenn man eher selten entwickelt, kann die Arbeitslösung auch direkt vom Flüssigkonzentrat/Sirup aus angesetzt werden. Zum Abmessen und Entnehmen der relativ kleinen Mengen kann man eine Spritze (z.B. 10 ml) verwenden. Das dickflüssige Sirup anschließend mit einem Rührstab gut einrühren. Der Entwickler kann, mit entsprechenden Korrekturfaktoren, mehrfach verwendet werden. Üblich dürfte allerdings die Verwendung als Einmalentwickler sein. |
Packungsgrößen | Kodak HC-110: 1 Liter, 500 ml (siehe Besonderheiten) Ilfotec HC: 1 Liter Ilfotec LC29: 500 ml |
Eigenschaften | Feinkorn-Entwickler, kurze Entwicklungszeiten, geeignet
für Push-Entwicklungen. Feinkörnigkeit und Ausgleichsvermögen über
Verdünnung steuerbar (hohe Verdünnung = ausgleichender, grobkörniger,
schärfer;
niedrige Verdünnung = kornanlösend, feinkörniger, unschärfer). Durch die gute Haltbarkeit des Konzentrats eignet sich HC-110 sehr gut, wenn man nur wenige Filme entwickelt. Speziell LC29 ist durch die kleine Packungsgröße gut geeignet, wenn nur einige Filme im Jahr verarbeitet werden. |
Haltbarkeit | Ungeöffnetes Konzentrat: praktisch ewig Angebrochenes Konzentrat: wenn das angebrochene Konzentrat oder davon angesetzte Vorverdünnungen pink werden, müssen sie entsorgt werden. |
Besonderheiten | Kodak hat die Formel für HC-110 nie veröffentlicht.
Trotzdem scheint Ilford mit Ilfotec HC ein guter "Nachbau"
gelungen zu sein, denn die Entwicklungszeiten sind gleich wie bei
HC-110. Die 500 ml-Packung von Kodak HC-110 (Artikelnummer CAT 500 1466) hat offenbar eine völlig andere Konzentration als das übliche Konzentrat der 1 Liter-Packung. Hier wird Verdünnung B durch Mischung 1+9 erstellt. Dies ist allerdings in der Dokumentation von Kodak nirgends erwähnt. Die 500 ml-Packung entspricht einer Vorverdünnung des Sirup von 1+2,2. |
Mindestmenge | Pro Film (KB, 120, 8x10") sollen mindestens 6 ml Sirup verwendet werden (entspricht 24 ml Vorratslösung bzw. 9,6 ml LC29). |
Bewegung | Es wird verschiedentlich (siehe Links) empfohlen, nicht zu stark zu bewegen. Also maximal jede Minute. |
Probleme | Zum Abmessen der kleinen
Mengen des sirupartigen Konzentrats braucht man eine relativ kleine (25 ml) Mensur
oder besser eine Spritze. Entwicklungszeiten unter 5 Minuten sollten vermieden werden, da die Ergebnisse in diesem Bereich nicht reproduzierbar sind. Ggf. also auf eine höhere Verdünnung ausweichen. |
Baugleiche Entwickler | Kodak HC-110 = Ilford Ilfotec HC. Ilford Ilfotec LC29 = vorverdünntes Ilfotec HC. LC29 eignet sich durch die leichte Vorverdünnung und die kleine Packungsgröße von 500 ml gut, wenn man nur wenige Filme verarbeitet. LC29 ist damit auch ein idealer Entwickler für Einsteiger in die Welt der S/W-Filmentwicklung. |
Geeignete Filme | Alle Filme, vor allem höher empfindliche Filme im 400 ASA-Bereich (Ilford HP5 Plus, Kodak Tri-X 400TX). Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Ilford HP5 Plus sehr gut in HC-110 kommt (Verdünnung B). |
Die Arbeitsverdünnungen von HC-110 werden mit Buchstaben bezeichnet. Dabei
stammen die Verdünnungen A bis F von Kodak selbst und werden in der
Produktspezifikation zu HC-110 beschrieben. Die anderen Verdünnungen sind
gewissermaßen "inoffiziell".
Generell gilt: je höher die Verdünnung, desto: länger die Entwicklungszeit,
besser das Ausgleichsvermögen, höher der Schärfeeindruck, gröber das Korn.
Verdünnung | Sirup 1 Liter |
Vorrats- Lösung | Sirup 500 ml | Ilfotec LC29 | Bemerkungen |
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Vorratslösung | 1+3 | = | -- | -- | Die Vorratslösung wird im Verhältnis 1+3 angesetzt. Sie ist dadurch
nicht so zähflüssig wie das Konzentrat. So können mit ihr leichter
Ansätze gemacht werden. Die Vorratslösung hat eine Haltbarkeit von einigen Monaten in einer fest verschlossenen Flasche. Sie wird nicht direkt für Entwicklungen verwendet, sondern stets weiter verdünnt. |
A | 1+15 | 1+3 | 1+4 | 1+9 | Kurze Entwicklungszeiten, kornanlösend |
B | 1+31 | 1+7 | 1+9 | 1+19 | "B" dürfte die am häufigsten verwendete Verdünnung sein. Sie bietet einen guten Kompromiss zwischen allen Eigenschaften. |
C | 1+19 | 1+4 | 1+5,25 | 1+11,5 | Soll die gleiche Entwicklungszeit wie DK-50 bringen |
D | 1+39 | 1+9 | 1+11,5 | 1+24 | Soll die gleiche Entwicklungszeit wie DK-50 1+1 bringen. Entwicklungszeit etwa 25 % länger als bei Verdünnung B |
E | 1+47 | 1+11 | 1+14 | 1+29 | Soll die gleiche Entwicklungszeit wie DK-50 1+2 bringen; Entwicklungszeit etwa 50 % länger als bei Verdünnung B |
F | 1+79 | 1+19 | 1+24 | 1+49 | Entwicklungszeit etwa 2,5 mal so lang wie bei Verdünnung B |
G | 1+119 | 1+29 | 1+36,5 | 1+74 | Von Ansel Adams verwendeter Ausgleichsentwickler (= bei starken Motivkontrasten gute Schattenzeichnung ohne ausgefressene Lichter). Kontinuierliche Bewegung in der ersten Minute, danach 15 Sekunden alle 3 (!) Minuten. Für gute Schattenzeichnung ist es wichtig, nicht zu viel zu kippen (siehe Covington) |
H | 1+63 | 1+15 | 1+19 | 1+39 | Diese Verdünnung ist keine Empfehlung von Kodak, sondern von HC-110
Fans erarbeitet worden. Die Empfehlung lautet: doppelte Verdünnung wie
"B", etwa doppelte Entwicklungszeit. Vorteil: Bessere Reproduzierbarkeit der Entwicklung durch längere Entwicklungszeiten |
Min. Menge | 6 ml | 24 ml | 19,2 ml | 9,6 ml | Mindestmenge an Entwickler (s.o.) |
Die folgende Tabelle gibt die erforderlichen Konzentratmengen für die Jobo-Tanks der 1520-Serie an. "N.A." bedeutet "nicht anwendbar" und wird angegeben, wenn die Mindestkonzentration von 6 ml Sirup pro Film unterschritten würde. Für Mengen über 500 ml muss das Tank-Modul 1530 angesetzt werden. Da die Verdünnungen C, D, E und F in der Praxis keine große Bedeutung haben, werden hierfür keine Werte angegeben, damit sich die Tabellen problemlos ausdrucken lassen. (120=Rollfilm 120, 135=Kleinbildfilm)
Ziel-Menge | Inhalt | A 1+15 |
B 1+31 |
G 1+119 |
H 1+63 |
---|---|---|---|---|---|
240 ml | 1x135 | 15 ml | 7,5 ml | N.A. | 3,75 ml |
720 ml | 1x120 oder 1x135 für Konzentration "G" | 6 ml | |||
485 ml | 1x120 oder oder 2x120 hintereinander oder 2x135 | 30,3 ml | 15,2 ml | N.A. | 7,7 ml |
950 ml | 2x120er-Spirale übereinander (2–4 Filme) |
59,4 ml | 29,7 ml | N.A. | 14,8 ml |
1320 ml | 3x120er-Spirale übereinander (3–6 Filme) |
82,5 ml | 41,3 ml | 11,1 ml (max. 2 Filme) |
20,6 ml |
Ziel-Menge | Inhalt | A 1+3 |
B 1+7 |
G 1+29 |
H 1+15 |
---|---|---|---|---|---|
240 ml | 1x135 | 60 ml | 30 ml | N.A. | 15 ml |
720 ml | 1x120 oder 1x135 für Konzentration "G" | 24 ml | |||
485 ml | 1x120 oder oder 2x120 hintereinander oder 2x135 | 121,3 ml | 60,6 ml | N.A. | 30,3 ml |
950 ml | 2x120er-Spirale übereinander (2–4 Filme) |
237,5 ml | 118,8 ml | N.A. | 59,4 ml |
1320 ml | 3x120er-Spirale übereinander (3–6 Filme) |
330 ml | 165 ml | 44 ml (max. 2 Filme) |
82,5 ml |
Ziel-Menge | Inhalt | A 1+9 |
B 1+19 |
G 1+74 |
H 1+39 |
---|---|---|---|---|---|
240 ml | 1x135 | 24 ml | 12 ml | N.A. | 6 ml |
720 ml | 1x120 oder 1x135 für Konzentration "G" | 9,6 ml | |||
485 ml | 1x120 oder oder 2x120 hintereinander oder 2x135 | 48,5 ml | 24,3 ml | N.A. | 12,1 ml |
950 ml | 2x120er-Spirale übereinander (2–4 Filme) |
95 ml | 47,5 ml | N.A. | 23,8 ml |
1320 ml | 3x120er-Spirale übereinander (3–6 Filme) |
132 ml | 66 ml | 17,6 ml (max. 2 Filme) |
33 ml |
Ilford HP5 Plus: Meine Methode: E.I. 200, Verdünnung "B", 20 °C, Dauerkipp in den ersten 60 Sekunden, bei 4 Minuten 2–3 x kippen, bei 7,5 Min ausleeren.
S/W-Entwickler | Fotografie | Stefan Heymann
Stefan Heymann
Letzte Änderung 2015-12-20