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Stefan Heymann

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Rolleicord Vb

Die Rolleicord Vb ist (war, bis ich sie Ende 2013 verkauft habe) meine kleine 6x6 für die Gelegenheiten, bei denen meine süße Schwedin zu unhandlich oder zu wertvoll wäre. Sie hat ein 4-linsiges Schneider Kreuznach Xenar-Objektiv 1:3.5/75 mm. Es handelt sich um eine zweiäugige Spiegelreflexkamera (TLR). Durch den fehlenden Spiegelschlag kann sie auch bei längeren Belichtungszeiten aus der Hand geschossen werden (das kann ich bei der Hassi und meinen Zitterhänden praktisch vergessen) – und das macht sie zu einem guten Begleiter bei Ausflügen. Die Kamera ist älter als ich und schnurrt wie am ersten Tag :-)


Die Rolleicord war quasi das "Consumer-Modell" der berühmten Rolleiflex-Linie von Rollei Franke & Heidecke. Sie hat eine etwas einfachere Ausstattung (Transportknopf anstelle der Transportkurbel, Verschluss-Spannen getrennt vom Filmtransport, dunklere Sucheroptik) und auch einfachere Optiken. Trotzdem ist es eine vollwertige 6x6-Kamera mit einem guten Objektiv (einfachvergütet) und Rollei-Qualität.

Der Auslöser (bei mir fehlt ein Rändelschräubchen, damit er etwas angenehmer zu bedienen wäre) wird zum Spannen des Verschlusses nach links geschoben (aus der Perspektive dieser Aufnahme), ausgelöst wird dadurch, dass der Auslöser nach rechts bewegt wird. Das Gewinde auf dem Bild ist der Anschluss für den Drahtauslöser.

Doppelbelichtungen sind über einen eigenen Hebel möglich (der Hebel mit dem roten Punkt dahinter). Wenn dieser in Grundstellung ist (roter Punkt verdeckt), sind unbeabsichtigte Doppelbelichtungen ausgeschlossen. Auch der Weitertransport zum nächsten Bild ist erst möglich, wenn der Auslöser betätigt wurde.

Es gibt allerdings eine Situation, die zu unbeabsichtigten Doppel- oder "Nicht"-Belichtungen führen kann: wenn der Auslöser betätigt wird, ohne dass vorher der Verschluss gespannt wurde, erfolgt (natürlich) keine Aufnahme. Gleichzeitig wird der Weitertransport ermöglicht und das Spannen des Verschlusses blockiert. Man läuft hier also Gefahr, den Film weiterzutransportieren und hat dann einen "Leerschuss" auf dem Film. 

Beheben lässt sich die Situation, indem man die Doppelbelichtungssperre entriegelt (roter Punkt sichtbar). Dann kann der Verschluss wieder gespannt und die Aufnahme gemacht werden ohne dass unnötig Film verbraucht wird. Wenn man danach aber vergisst, die Doppelbelichtungssperre wieder zu aktivieren, kann es später eben zu unbeabsichtigten Doppelbelichtungen kommen.

Und so geht der Deckel auf:

Danach kann der Rückdeckel aufgeschwenkt werden (rastet ziemlich satt ein). Für den Filmwechsel darf die Kamera also nicht auf einem Stativ stehen.

Einstellung von Blende und Verschlusszeit sowie EV-Wert:

Blende und Verschlusszeit sind normalerweise gekoppelt, um sie zu entkoppeln muss der Hebel bei der EV-Skala in Richtung Objektivmitte gedrückt werden.

Der Entfernungsknopf bewegt die ganze Kombo mit den beiden Objektiven nach vorne und hinten. Er hat eine Tiefenschärfeskala und einen Merker für die Filmempfindlichkeit:

Die Innereien:

Beim Einlegen wird der Film oben aufgespult und so lange transportiert, bis die Pfeile auf dem Rückpapier des Films den roten Punkten gegenüberstehen. Dann wird der Deckel geschlossen und am Transportknauf so lange gedreht, bis er einrastet.

Der Lichtschachtsucher kann bei der Vb abgenommen werden. Er hat natürlich eine Lupe und kann als Sportsucher umgeklappt werden:

Oben auf dem Typenschild befindet sich die Typbezeichnung (Vb) und die Seriennummer (auf dem Bild teilweise geschwärzt):

Da die Objektive nur einfach vergütet sind, ist die Anschaffung einer Gegenlichtblende fast zwingend. Benötigt wird eine Rollei Gegenlichtblende mit Bajonett I. Diese wird auf das Aufnahmeobjektiv aufgesetzt:

Sie hat außerdem den Vorteil, dass man die Kamera beim Herumtragen daran auch festhalten kann, denn das Bajonett sitzt recht stramm.

Zur Belichtungsmessung habe ich noch meinen Gossen Sixtino 2, der von der Größe und Handhabung her hervorragend zu dieser Kamera passt.


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Letzte Änderung 2014-01-03