www.stefanheymann.de

Stefan Heymann

Home | Fotografie · Hasselblad · Galerie | Ruler · XML · HomePump · HomeGallery

Vergleich zwischen S/W-Negativ- und Positivscan

HINWEIS: Durch die rasante Entwicklung auf dem Digitalmarkt ist dieser Artikel sehr wahrscheinlich technisch nicht mehr auf dem Stand der Zeit. Außerdem hat man mir glaubhaft dargelegt, dass meine Beobachtungen und Schlussfolgerungen falsch sind. Ich lasse diesen Artikel aber stehen, da ich in verschiedenen Foren darauf verwiesen habe.

-- Juli 2005


Bei Farbmaterial ist ein Scan vom Negativ bzw. Dia dem vom entsprechenden Positiv weit überlegen. Anders sieht es bei "echten" S/W-Filmen aus. Diese enthalten keine Farbpigmentwölkchen, sondern Silberkörner und mit denen kommen die Scanner offensichtlich nicht klar. Ich vermute, dass es das andere Beugungs und Reflektions-Verhalten ist, das dazu führt, dass Scans vom S/W-Negativ i.d.R. schlechter sind als Scans vom Positiv desselben Negativs.

Anders verhalten sich die "chromogenen" S/W-Filme wie Ilford XP2 oder Kodak T400CN: Hier handelt es sich um dieselbe Technik wie bei Farbfilmen und diese lassen sich dementsprechend auch gut scannen.

Meine obige Behauptung wird in Diskussionsforen oft bestritten, vor allem von Besitzern mehr oder weniger teurer Negativscanner. Was lag also näher, als einen Vergleich zu machen? Robert Herz war so freundlich, mir seinen Original-Scan (Canon FS4000US Negativscanner), einen davon erstellten Digitalprint und sein Negativ (Kleinbild-Format 24x36 mm) zur Verfügung zu stellen. Ich habe davon einen exakt gleich großen klassischen Nassprint erstellt (Vergrößerungsmaßstab ermittelt durch Unterlegen des Digitalprints unter den Vergrößerer) und diesen auf meinem Flachbettscanner Epson Perfection 1640 SU Photo gescannt.

Der Epson 1640 ist inzwischen schon dreimal durch neuere Geräte ersetzt worden (2450, 3200, 4870). Scans mit einem neueren Epson könnten also noch besser sein.


Das Bild

Robert Herz: Die kleine Ohe

Aufnahmedaten:


Scan vom Negativ

Ausschnitt aus dem Negativscan, erstellt mit einem Canon FS4000US.


Scan vom Positiv

Ausschnitt aus dem Positivscan, reduziert auf reine Grauwerte (R=G=B), erstellt mit einem Epson 1640 Photo Flachbettscanner

Der gleiche Ausschnitt aus dem Farb-Originalscan. Ich mache Scans vom S/W-Bild immer als Farbscan. Wie man sieht, steckt da einfach mehr Information drin.


Alle drei Ausschnitte wurden mit derselben JPEG-Kompression gespeichert und nicht nachgeschärft.

Daten zum Print:

Daten zum Scan:


Fazit

Ich sehe meine Behauptung bestätigt. Es wird wohl noch ein wenig dauern, bis die Negativscanner auch mit S/W-Material gut umgehen können. Falls es überhaupt erreicht wird, denn die Scanner werden natürlich auf Farbmaterial optimiert und die Filmhersteller bringen spezielle fürs Scannen optimierte Filme heraus (wie Kodaks Portra 400BW), die aber allesamt chromogene S/W-Filme sind.

Trotzdem kann man nicht rundweg behaupten, dass Digital schlechter sei: so gigantisch sind die Unterschiede nicht und die Digitaltechnik macht quasi täglich Fortschritte. Demgegenüber werden immer mehr S/W-Forschungs- und Entwicklungsabteilungen geschlossen, so wie kürzlich die von Ilford.

Stefan Heymann, 2004-02-28

Fotografie