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Stefan Heymann

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Konzentrations-Berechnungen

Herstellen einer Arbeitslösung

Es wird unterschieden in das Entwickler-Konzentrat und in die Arbeitslösung. Letztere ist die, die in die Dose geschüttet wird, die also die eigentliche „Arbeit“ verrichtet. Die Arbeitslösung wird also hergestellt durch Verdünnung des Konzentrats mit Wasser.

Zur Herstellung der Arbeitslösung des Entwicklers muss eine bestimmte Verdünnung hergestellt werden. Diese wird als Verhältnis von Entwickler-Konzentrat zu Wasser angegeben, also z. B.:

1+3 oder 1+25 oder 1+50

(Manchmal werden auch Mischungsverhältnisse angegeben. Ein Verhältnis von 1:2 (mit Doppelpunkt statt Plus) bedeutet dabei eine Verdünnung von 1+1. Leider sind die Datenblätter der Hersteller hier ungenau und verwenden den Doppelpunkt wo eigentlich ein Pluszeichen stehen sollte. Im Fotolabor ist es üblich, mit Verdünnungen zu arbeiten.)

Wenn also z. B. für Rodinal ein Mischungsverhältnis von 1+25 angegeben ist und 480 ml Arbeitslösung benötigt werden, werden die benötigten Mengen folgendermaßen berechnet:

(1) Gesamtmenge: 1+25 = 26

(2) Entwickler-Konzentrat: 1/26 von 480 ml = 480/26 = 18,4615384 ml, also 18,5 ml oder auch 19 ml, je nach Genauigkeit des Maßgefäßes

(3) Wasser: 480 ml – 18,5 ml = 461,5 ml

(4) Arbeitslösung: 18,5 ml Konzentrat und 461,5 ml Wasser (oder anders ausgedrückt: 18,5 ml Konzentrat und dann mit Wasser auf 480 ml Gesamtmenge auffüllen).

Mindestmengen

Alle Entwickler benötigen eine bestimmte Mindestmenge pro Film (= 36er-KB-Film oder Rollfilm 120), damit sie richtig wirken können. (Z.B.: Rodinal 10 ml Konzentrat, HC-110 3 ml Sirup). Wird diese Mindestmenge unterschritten (in Schritt 2), dann können evtl. weniger Filme in der Dose entwickelt werden oder es muss eine größere Dose verwendet werden.

Beispiel: Es soll ein Rollfilm 120 in Rodinal 1+100 entwickelt werden, in einer Jobo 1520-Dose, die ein Fassungsvermögen von 480 ml hat.

(1) Gesamtmenge: 1+100 = 101

(2) Konzentrat: 480/101 = 4,8 ml. Das ist zu wenig

Es muss also eine größere Dose verwendet werden, in die die 10 ml Konzentrat + 1000 ml Wasser hineinpassen. (Im Fall der Jobo 1520 kann das Verlängerungsmodul 1530 angesetzt werden). Trotzdem darf in der großen Dose nur ein Film entwickelt werden.

Zwei Verdünnungsschritte

Zwei aufeinander folgende Verdünnungen treten z. B. bei Kodak HC-110 auf, wenn mit der von Kodak empfohlenen Vorverdünnung gearbeitet wird. Dabei wird das HC-110 Sirup im Verhältnis 1+3 zu einer Vorratslösung ("Stock Solution") verdünnt. Diese wird dann in einem bestimmten Verhältnis weiter verdünnt, um zur Arbeitslösung zu gelangen (die verschiedenen Verdünnungen der Arbeitslösungen werden von Kodak mit Buchstaben bezeichnet, z. B. "A" oder "B").

(1) Stock Solution = 1+3

(2) Verdünnung "B" = Stock + Wasser im Verhältnis 1+7

Wenn man die Verdünnung "B" nun direkt aus dem Sirup herstellen möchte, welches Verhältnis wird dann benötigt?

Die Formel dazu lautet:

V = n + m + n·m

wobei n und m die beiden Verdünnungen (im obigen Beispiel also 3 und 7) sind:

V = 3 + 7 + 3·7 = 31

Die Verdünnung "B" erhält man also auch, wenn der Sirup mit Wasser im Verhältnis 1+31 gemischt wird.


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