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Stefan Heymann
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Hersteller | Bis 2005: Agfa Gevaert/AgfaPhoto Ab 2006: A&O |
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Name | Rodinal |
Typ | Einmal-Entwickler |
Zustand | Flüssig-Konzentrat, das erst direkt vor der Entwicklung verdünnt wird. |
Packungsgrößen | 125 ml und 500 ml |
Eigenschaften | Sehr gute Konturenschärfe (durch den sog. "Kanteneffekt"), hohe Empfindlichkeits-Ausnutzung. Relativ starkes Korn. Durch hohe Verdünnung sehr ausgleichend. |
Haltbarkeit | Originalverpacktes Konzentrat: praktisch ewig Angebrochenes Konzentrat: laut Agfa mindestens 6 Monate, in der Praxis noch weitaus länger (Jahre) Arbeitslösung: Muss sofort benutzt werden Das Rodinal-Konzentrat färbt sich mit der Zeit bis zum Dunkelbraun. Das ist aber kein Zeichen dafür, dass es kaputt ist oder nicht mehr "funktioniert". Es gibt sogar Leute, die behaupten, dass Rodinal mit der Zeit besser wird. Erst wenn das Konzentrat schwarz ist oder Ausfällungen hat sollte es nicht mehr verwendet werden. |
Verdünnungen |
Übliche Arbeits-Verdünnungen sind: 1+25, 1+50, 1+75, 1+100. Im Agfa-Datenblatt wurden Entwicklungszeiten für 1+25 und 1+50 genannt. Die übliche Verdünnung für normale Entwicklungen ist 1+50. Rodinal kann auch für extreme Verdünnungen wie 1+100 oder 1+200 (Standentwicklung) verwendet werden. |
Besonderheiten | Um eine ausreichende Entwicklung zu gewährleisten, sollen in der Arbeitslösung für jeden zu entwickelnden Film (KB-Film/Rollfilm/Planfilm) mindestens 10 ml Rodinal-Konzentrat enthalten sein. D. h. bei Verdünnung 1+50 müssen 510 ml Arbeitslösung für einen einzigen Film angesetzt werden. Rodinal wurde vor über 100 Jahren entwickelt und hat bei Agfa praktisch die Foto-Abteilung begründet. Es ist der am längsten kommerziell verkaufte Entwickler und das am längsten hergestellte Fotografie-Produkt überhaupt. Genauso legendär ist die Haltbarkeit des Konzentrats, das sich zwar mit der Zeit dramatisch einfärbt, dabei aber nichts von seiner Wirkung verliert. Viele arbeiten gerne mit hoch verdünntem Rodinal (1+50 und mehr) wegen der schöneren Tonwerte, der höheren Schärfe und dem Ausgleichseffekt. In jedem Rodinal-Fläschchen schwimmen unten ein paar Kristalle. Das muss so sein. Die sollten aber natürlich nicht mit in die Entwicklungsdose (ggf. mit Kaffeefilter ausfiltrieren, v.a. wenn die Flasche zur Neige geht). Rodinal sollte nur bis maximal 20 °C verarbeitet werden, nicht wärmer. Das führt zu noch gröberem Korn. |
Mindestmenge | Pro Film (36er-KB-Film oder 120er-Rollfilm) 10 ml Konzentrat. Dies ist eine recht großzügig bemessene Empfehlung von Agfa. In der Praxis reichen wohl auch 5 ml, mit 10 ml ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite. |
Bewegung | Damit der Kanteneffekt greifen kann, sollte keine starke Bewegung statt finden. Bewegung also alle 30 bzw. 60 Sekunden, keine Rotationsentwicklung oder 3-Sekunden-Rhythmen. |
Probleme | Zum Abmessen der kleinen
Mengen bei den großen Verdünnungen braucht man eine relativ kleine (25 ml) Mensur
oder eine Spritze. Rodinal ist kein Feinkornentwickler und erzeugt ein sichtbares Korn. (ACHTUNG - Rodinal "Spezial" ist ein Feinkornentwickler, der außer dem Namen nichts mit dem "richtigen" Rodinal gemeinsam hat!) Es gibt unterschiedliche Aussagen dazu, wie Rodinal zu den "neuen" Schwarz-Weiß-Emulsionen passt (Ilford Delta, Kodak T-Max): die einen mögen's, die anderen sagen, es würde die speziellen Eigenschaften dieser Filme nicht hervorbringen. |
Baugleiche Entwickler | Calbe R09 und Adox Adolux ADH09 entsprichen dem Rodinal "Ur-Rezept". Dieses steht z. B. auch im Film Developing Cookbook (siehe dazu auch meine Bücher-Seite) |
Filme | Rodinal eignet sich gut für niedrig- und
mittelempfindliche Filme (bis 125 ASA) mit klassischer Kornstruktur. Wer
es körnig mag, kann Rodinal auch für hochempfindliche Filme verwenden
(so gilt Kodax Tri-X in Rodinal als "klassische"
Reporter-Look-Kombination). Besonders der Agfa APX 100, der in Verbindung mit Rodinal (1+50) sehr schöne Ergebnisse bringt, wird von vielen Fotografen in dieser Kombination gerne verwendet. Dieser Film ist leider mit der Agfa gestorben. |
Dies sind die Entwicklungs-Zeiten (in Minuten), mit denen ich arbeite bzw. Erfahrung habe. Kipprhythmus: In der ersten Minute ständig, danach alle 60 Sekunden 3 mal.
Film | E.I. | Rodinal 1+25 |
Rodinal 1+50 |
Anmerkungen |
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Agfa APX 25 | 25 | 10 | ||
Agfa APX 100 | 64 | 8 | 17 | APX 100 in Rodinal 1+50 ist die Standardkombination vieler S/W-Fotografen. Die Kombination ergibt sehr scharfe Bilder mit schönen Tonwerten. |
Ilford FP4 Plus | 80 | 17 | ||
Ilford HP5 Plus | 250 | 6 | 15 | Die 15 Minuten für 1+50 stehen erst seit etwa 2002 im
Rodinal-Beipackzettel. Sie ergeben schöne Fotos mit einem kräftigen Korn und schönen Tonwerten. Die bei Digitaltruth
angegeben 11 Minuten für HP5+ in Rodinal 1+50 ergeben bei mir zu dünne
Negative.
HP5 Plus in Rodinal wird sehr körnig. Ich bin daher inzwischen für den HP5 Plus auf HC-110 "B" umgestiegen. |
Entwicklungs-Zeiten | http://unblinkingeye.com/Articles/Developers/Times_Rodinal/times_rodinal.html |
Das aktuelle Agfa-Datenblatt | http://www.agfaphoto.com/de/library/datasheet/pdf/chemicals/p16c-d.pdf |
Die "Rodinal Story" | Auf WebArchive.org |
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