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Stefan Heymann

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Entsorgung von Fotochemie

Die für den normalen S/W-Entwicklungsprozess verwendeten Chemikalien sind nicht besonders giftig, aber auch nicht ungefährlich. Dieser Artikel wendet sich an Amateure, bei denen nur vergleichweise kleine Mengen an Altchemikalien anfallen. Für Profis gelten andere (schärfere) Regeln. 

Good Laboratory Practice

Entwickler

Entwickler (getrennt vom Fixierer!) sammeln und bei der kommunalen Schadstoffsammelstelle abgeben. Leider gibt es immer wieder Berichte von Hobbylaboranten, dass das Personal dort auch nicht gerade für eine fachgerechte Entsorgung zu sorgen scheint. I.d.R. wird der Entwickler wohl in der Verbrennung landen, wo zusätzlich Energie zugeführt werden muss, damit das Wasser erstmal verdampft.

Entwickler enthält Stoffe, die auch in menschlichen Fäkalien vorkommen. Der Diplom-Chemiker und Amateurfotograf Franz S. Borgerding hat in verschiedenen Forums-Threads ausgeführt, dass es für Hobbylaboranten evtl. möglich ist, kleine Mengen (einzelne Liter, mit der Klospülung kräftig verdünnt, so dem nicht kommunale Regelungen entgegensprechen) an gebrauchtem Entwickler durch die Kanalisation zu entsorgen. Seinen Berechnungen nach sind die entwicklungsaktiven Substanzen schon biologisch und chemisch abgebaut, bevor sie überhaupt in der Kläranlage ankommen.

Hier sind die, mit viel Chemie und Physik versehenen, Quellen:

Stoppbad

Stoppbad kann gefahrlos in den Ausguss. Es enthält nur noch sehr geringe Mengen an Entwickler. Wer ein saures Stoppbad (Essigsäure, Zitronensäure) angesetzt hat, kann auch dieses ins Klo schütten; wenn es noch nicht völlig verbraucht ist, wird es dort sogar für eine Entkalkung sorgen :-)

Fixierbad

Gebrauchtes Fixierbad enthält gelöste Silbersalze. Diese würden in der Kläranlage für ein Massensterben unter den Bakterien sorgen. Daher darf es auf keinen Fall über die Kanalisation entsorgt werden.

Hier gibt es folgende Möglichkeiten:

Wässerungsbad

Die Fixierermenge, die in einem Wässerungsbad enthalten ist, ist so klein, dass das nichts ausmacht. Also ab damit in den Abfluss.

Netzmittelbad

Netzmittel besteht hauptsächlich aus Tensiden (Seife), ist also quasi Geschirrspülmittel ohne hautpflegende Substanzen (die sind fettig und würden dem Film gar nicht gut tun ;-)

Die Verdünnung ist viel höher als bei Geschirrspülmittel, Netzmittel enthält also deutlich weniger Chemie als das, was nach einer Geschirrwäsche in den Gulli läuft. Abfluss.


Stefan Heymann. Letzte Änderung 2010-01-07

Danke an Franz S. Borgerding für das Gegenlesen.